Typische Wunden bei Kindern sind aufgeschlagene Knie, Blasen an den Füßen, Kratzer am Ellenbogen sowie Schnitt- und Schürfwunden an den Händen. Damit kleine Blessuren nicht zu Komplikationen führen, sollten auch solche kleineren Verletzungen richtig behandelt werden. Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie am besten vorgehen.

Verletzung beim Kind – große oder kleine Wunde?

Wie bei Erwachsenen gilt auch bei Kindern zu schauen, ob es sich um eine große oder eine kleine Wunde handelt. In der Regel sind kleine Wunden schnell Geschichte, denn meist ist nur die Oberhaut verletzt. Klares Indiz dafür ist, dass die Wunde nur wenig blutet. Dann reichen zur Wundversorgung eine gründliche Reinigung mit einer Wundspüllösung und ein frisches Pflaster. Wie Sie jeweils bei Platzwunden, Schnittwunden, Brandwunden und Schürfwunden vorgehen sollten, beschreiben wir Ihnen weiter unten.

Größere, stark schmerzende oder stark blutende Wunden heilen hingegen nicht ohne Weiteres ab. Bei ihnen ist meistens die tiefer gelegene Lederhaut von der Verletzung betroffen. Sie sollten Ihr Kind innerhalb von sechs Stunden nach dem Malheur ärztlich versorgen lassen. Ohne fachkundige Wundbehandlung steigt die Gefahr einer Infektion. Im schlimmsten Fall entstehen offene Wunden, die sogar eine Hauttransplantation erforderlich machen können – insbesondere, wenn Ihr Kind Diabetes oder Durchblutungsstörungen hat oder in der Vergangenheit bereits offene Wunden hatte.

Falls Ihr Kind zu einer dieser Personengruppen gehört, sollten Sie auch kleine Wunden nicht unterschätzen und bei Verletzungen jeder Art zeitnah ärztlichen Rat einholen.

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Wunden bei Kindern richtig versorgen

Wunden bei Kindern bedürfen erhöhter Aufmerksamkeit. Das hat zwei Gründe: 1.) Kinder können oft nicht einschätzen, wie schwerwiegend eine Verletzung ist und geben Schmerz verzerrt wieder. 2.) Kinder artikulieren häufig nicht, wenn die Wundheilung stockt. Deshalb sind Erwachsene gefragt, Verletzungen und Wunden beim Nachwuchs von Anfang an richtig zu versorgen und die Entwicklung im Auge zu behalten. Mit unseren Tipps klappt’s.

Verletzungen und Wunden bei Kindern können sich schlimmer auswirken als bei Erwachsenen, deshalb ist die richtige Wundversorgung wichtig. Was genau zu tun ist, hängt von der Art der Verletzung ab. Bei folgenden Verletzungen und Wunden sollte direkt ärztlicher Rat eingeholt werden:

  • Alle Wunden, sofern keine Tetanusimpfung vorliegt (siehe ganz unten für weitere Informationen)
  • Wunden aller Art mit nicht zu stillender Blutung (starke Blutungen bei Verletzungen und Wunden aller Art können lebensbedrohlich sein – bitte den Notarzt oder Kinderarzt kontaktieren! Ein Druckverband als Erstmaßnahme hilft, die Blutung zu stillen. Aber Vorsicht, nicht zu stark abbinden, die Gliedmaße darf nicht blau anlaufen!)
  • Wunden mit großer Fläche oder Tiefe (tiefer als 5 mm – insbesondere Stichwunden. Den Fremdkörper nicht herausziehen, das übernimmt der Arzt oder die Ärztin!)
  • Wunden an Gelenken (Gefahr der Infektion des Gelenkes)
  • Wunden an Handrücken und Fußrücken (Gefahr von Sehnenverletzungen)
  • Bisswunden (hohe Infektionsgefahr)
  • Augenverletzungen
  • Verletzungen an den Genitalien

Bei allen anderen Verletzungen und Wunden kann die Wundversorgung zuhause erfolgen. So gehen Sie richtig vor, wenn ihr Kind sich verletzt hat:

Damit Sie jederzeit wissen, wie Sie bei einer Wunde bei Ihrem Kind oder auch bei sich selbst vorgehen sollten, können Sie sich unsere Datei Selbstversorgung bei Wunden herunterladen und ausdrucken.

Warnzeichen einer gestörten Wundheilung erkennen

Nach der Erstversorgung beginnt die Wundheilung. Den Heilungsprozess unbedingt beobachten, denn Kinder artikulieren nicht immer, dass eine Wunde plötzlich gerötet, geschwollen, sehr warm oder eitrig ist oder nicht heilt. Diese untrüglichen Zeichen zeigen an, dass sich eine Infektion anbahnt. Ohne eine erneute fachmännische Wundbehandlung und Antibiotika können sich Komplikationen wie etwa offene Wunden einstellen. Je eher Sie bei solchen Warnzeichen zum Arzt oder zur Ärztin gehen, desto geringer das Risiko bei Ihrem Kind für Komplikationen und / oder Narben.

Und noch etwas: Verletzungen bergen die Gefahr, sich mit Tetanus anzustecken. Dem Erreger Clostridium tetani reichen schon kleinere Verletzungen, um in den Körper einzudringen. Infizierte erleiden schwere Krämpfe am ganzen Körper, deshalb wird Tetanus auch Wundstarrkrampf genannt. Erste Anzeichen der Erkrankung sind Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur, die sich beim Sprechen und Lächeln bemerkbar machen. Schauen Sie zur Sicherheit in den Impfausweis Ihres Kindes, um den aktuellen Stand der Tetanus-Impfung in Erfahrung zu bringen. Empfohlen wird die erste Impfung gegen Tetanus vor dem Schulbeginn, sprich im Alter von fünf bis sechs Jahren. Eine Auffrischung sollte im Alter zwischen neun bis 16 Jahren erfolgen. Daraufhin erfolgt die Auffrischung, wie bei den Erwachsenen, alle zehn Jahre.