Ultraschall-assistierte Wundreinigung
In einer Wunde befindet sich oft infiziertes, geschädigtes oder abgestorbenes (avitales) Gewebe. Vor allem in chronischen Wunden kann dies sehr häufig vorkommen. Doch das erkrankte Gewebe kann sowohl ein Infektionsherd sein als auch die Heilung stark verlangsamen.
So ist die rechtzeitige, medizinische Entfernung (auch Debridement genannt) des betroffenen Gewebes sehr wichtig, um ein Wundmilieu zu erzeugen, das Infektionen beseitigt und die Heilung fördert. Dafür gibt es heute zahlreiche Wundreinigungs-Methoden, wie zum Beispiel die operativen, chemischen, enzymatischen, biologischen oder mechanischen Vorgehensweisen.
Eine besonders schonende und sanfte Entfernung des erkrankten Gewebes, kann durch die mechanische Ultraschall-assistierte Wundreinigung (UAW) erreicht werden. Gesundes, vitales Gewebe wird dabei geschützt und bleibt vollständig erhalten. Die Ultraschall-assistierte Wundreinigung macht es durch ihre innovative Technologie außerdem möglich, Mikroorganismen (welche Infektionen auslösen) zu minimieren und aus der Wunde zu spülen. Außerdem hilft die Entfernung von Fremdkörpern und abgestorbenem Gewebe, zu erkennen, wie genau die Wunde selbst beschaffen ist (Tiefe, Größe etc.).
Ihre Vorteile im Überblick
- Abgestorbenes (avitales) Gewebe wird rasch entfernt, wodurch die Wundheilung gefördert wird.
- Mikroorganismen (Infektionserreger) werden bekämpft und ausgespült.
- Biofilme, die durch Bakterien verursacht werden, werden aufgebrochen.
- Wundbeläge (Eiter, Nekrosen, Fibrin etc.) auch von problematischen Wunden, wie z.B. Taschen oder Fistelgängen, werden gründlich und atraumatisch abgetragen.
- Das gesunde Gewebe bleibt vollständig erhalten.
- Ihre Wunde wird schonend gereinigt.
- Das Zellwachstum wird angeregt.
- Sie sehen das Behandlungsergebnis sofort.
- Sie haben kurze Behandlungszeiten.
Wann kommt Ultraschall-assistierte Wundreinigung zum Einsatz?
- Bei stagnierenden Wunden.
- Bei Verbrennungswunden.
- Bei Unfallwunden.
- Bei post-OP Wunden.
- Bei Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris).
- Bei Druckgeschwüren (Dekubitus).
- Beim diabetischen Fuß.
- Bei infizierten Wunden.
Behandlungsablauf der Ultraschall-assistierten Wundreinigung
Wie sieht eine Behandlung aus?
Bei der alltäglichen Ultraschall-assistierten Wundreinigung in unserer Ambulanz, tragen wir zuerst etwa 30-60 Minuten vor der Behandlung ein Lokalanästhetikum auf Ihre Wunde auf, damit Sie während der Behandlung kaum Schmerzen haben. Erst wenn das Lokalanästhetikum wirkt, beginnt schließlich die Behandlung.
Mit einem Unterschallgenerator wird die Ultraschallfrequenz erzeugt. Dafür wird eine Piezelektrik im Handstück (Sonotrode) verwendet. Die erzeugte Ultraschallfrequenz wird dann über eine Spüllösung an die Wunde, die gereinigt werden soll, abgegeben.
Dabei lösen sich diverse Fremdkörper, Biofilmstrukturen und Wundbeläge usw. ab. Denn durch die Spüllösung werden sie aus der Wunde gespült und die Wunde wird tiefengereinigt. So wird das saure Wundmilieu neutralisiert, was eine nachhaltige Linderung der Schmerzen der Wunde bewirkt.
Zudem bleibt das gesunde Gewebe bei der Ultraschall-assistierten Wundreinigung vollständig erhalten. Durch die Behandlung wird die Wunde gründlich und schnell gereinigt, und einer raschen und sauberen Wundheilung steht nichts im Wege.
Die Dauer einer Sitzung hängt immer von der jeweiligen Wunde und deren Größe ab. Bei kleinen Wunden dauert sie nur eine oder wenige Minuten, während sie bei großen Wunden bis zu etwa 20 Minuten dauern kann. Wie oft die Anwendung der Ultraschall-assistierten Wundreinigung erforderlich ist, hängt in erster Linie von der Größe der Wunde sowie deren Belägen ab. Während bei akuten Wunden oft nur eine Behandlung erforderlich ist, werden für das Debridement von chronischen Wunden meist mehrere Sitzungen benötigt. Schließlich wird durch eine wiederholte und effiziente Anwendung die Basis für einen schnellen und reibungslosen Heilungsprozess geschaffen.