Wenn die natürliche Wundheilung unterbrochen oder durch bestimmte Faktoren verzögert wird, sprechen Mediziner von einer Wundheilungsstörung. Dann werden die vier Wundheilungsphasen nicht vollständig durchlaufen. Wie Sie Wundheilungsstörungen erkennen und was zu tun ist, wenn eine Wunde schlecht heilt, erfahren Sie hier.

Anzeichen für Störungen bei der Wundheilung

Die Medizin unterscheidet akute und chronische Wundheilungsstörungen. Eine akute Wundheilungsstörung kann mit einer Rötung, Schwellung, mit Schmerzen und Überwärmung einhergehen. Nach Operationen ist das Aufklaffen der Wundränder (Nahtdehiszenz) ebenfalls ein klares Anzeichen für eine akute Störung der Wundheilung. Bei chronischen Wundheilungsstörungen sind hingegen eine mangelnde Durchblutung, unzureichende Epithelisierung (Überwachsen der Wunde) und häufige bakterielle Kontaminationen sichere Indizien.

Warum kommt es zu einer Wundheilungsstörung?

Es gibt zahlreiche systemische und lokale Faktoren, die zu Störungen bei der Wundheilung führen können. Zu den systemischen Faktoren zählen Grunderkrankungen, die eine ungenügende Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff verursachen, was wiederum die Wundheilung verschlechtert. Insbesondere Anämien, Diabetes mellitus, Durchblutungsstörung (pAVK, periphere arterielle Verschlusskrankheit) und die Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) sind dabei zu nennen. Aber auch andere Erkrankungen wie Krebs oder chronische Infektionskrankheiten können sich nachteilig auf die Heilung von Wunden auswirken, da sie das Immunsystem schwächen. Zudem behindert Malnutrition (Mangelernährung) die reibungslose Wundheilung, weil das Wundgewebe einen erhöhten Nährstoffbedarf hat. Eine nährstoffreiche Ernährung ist in Verletzungszeiten besonders wichtig. Auf der anderen Seite fördert starkes Übergewicht (Adipositas) aufgrund von schlechter Durchblutung des Fettgewebes Wundheilungsstörungen. Einige Medikamente (Antikoagulanzien, Immunsuppressiva, Zytostatika) verzögern das Abheilen von Wunden und auch das Alter gilt als ein negativer Faktor, weil bei älteren Personen von Natur aus die Haut zunehmend schlechter durchblutet und das Immunsystem schwächer wird.
Zu den lokalen Faktoren zählen Verunreinigung durch Fremdkörper, mangelnde Ruhigstellung, Spannung der Wundränder, Wundinfektion, große Wundhämatome und Wundserome (Ansammlung von Wundflüssigkeit). Für eine gute Wundheilung ist die Vermeidung beziehungsweise die frühzeitige Intervention beim Auftreten dieser Störfaktoren wichtig.

Wundheilungsstörung ernst nehmen

Wenn die Heilung einer Wunde ins Stocken gerät, muss die Wundbehandlung von einem Arzt betreut werden, denn schlecht heilende Wunden sind nicht ungefährlich. Je länger eine Wunde besteht, desto höher das Risiko, dass es zu einer Wundinfektion kommt. Über infizierte Wunden dringen Bakterien in den Organismus ein, können Knochen und Sehnen befallen und zu einer Blutvergiftung führen. Zudem begünstigen schlecht heilende Wunden die Entstehung von Tumoren. Wenden Sie sich an die Wundambulanz für eine professionelle Wundversorgung in Wien. Unsere fachkundige Wundbehandlung fördert die Wundheilung und verhilft Ihnen dadurch zu mehr Lebensqualität.