Informationen zum Thema Wundheilung. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick über die Definition, Phasen, Formen und Beeinflussungen bei der Wundheilung.
1. Definition des Begriffs Wundheilung
Als Wundheilung wird der körpereigene Prozess zum Verschließen einer Wunde durch Wiederherstellung des beschädigten Körpergewebes bezeichnet. Dieser natürliche Prozess vollzieht sich automatisch, kann aber durch eine sorgsame Wundbehandlung optimiert werden.
2. Die vier Phasen der Wundheilung
Mediziner unterscheiden vier Stadien bei der Wundheilung, die weitgehend parallel ablaufen. Die erste Phase beginnt bereits wenige Minuten nach der Verletzung (Wundsetzung) und wird exsudative Phase genannt. Die exsudative Phase dauert einige Stunden und zeichnet sich dadurch aus, dass die Blutgerinnung einsetzt und sich Wundschorf bildet, um die Wunde gegen Keime zu schützen. Zudem entsteht in der Wundregion ein sogenanntes Wundödem, das Gewebe rötet sich und schwillt an. Die erste Wundbehandlung sollte bereits während der exsudativen Phase erfolgen.
Darauf folgt die resorptive Phase. Diese zweite Phase der Wundheilung setzt ebenfalls am Tag der Wundsetzung ein und dauert etwa bis zum dritten Tag. Während der resorptiven Phase werden
abgestorbene Zellen und Blutgerinnsel abgebaut. Entzündungsreaktionen können begleitend auftreten. Exsudative Phase und resorptive Phase werden als Reinigungsphase zusammengefasst.
Ab dem vierten Tag setzt die Proliferationsphase ein, in der erstes Granulationsgewebe entsteht und die Wunde anfängt, sich zu verschließen. Endgültiges Narbengewebe entsteht aber erst ab dem 8.Tag (Reparationsphase). Das Narbengewebe ist auffallend hell und besitzt weder Schweiß- noch Talgdrüsen.
3. Formen der Wundheilung
Es wird zwischen primärer und sekundärer Wundheilung unterschieden. Die primäre Wundheilung läuft komplikationslos und ohne Infektion ab und ist meist in einer Woche abgeschlossen. Bei der sekundären Wundheilung kommt es zu Komplikationen und breiter Narbenbildung. Ob eine primäre oder sekundäre Wundheilung erfolgt, hängt im Wesentlichen davon ab, was die Wunde verursacht hat. Glatte Wundränder und keimarme Wundverhältnisse begünstigen die Heilung. Daher heilen insbesondere nach chirurgischen Eingriffen oder bei Schnittwunden Verletzungen primär. Auch Schürfwunden neigen zur primären Wundheilung. Zur sekundären Wundheilung kommt es, wenn besonders große Gewebedefekte vorliegen und sich die Wundränder nicht eng aneinander legen lassen. Bisswunden, tiefe Druckgeschwüre und starke Verbrennungen sind gute Beispiele dafür. Auch wenn eine Wunde sich entzündet, wird von sekundärer Wundheilung gesprochen. Bis eine Wunde sekundär abheilt, können sogar Monate vergehen. Bei Verletzungen dieser Art ist es wichtig ärztlichen Rat einzuholen. In der Wundambulanz erhalten Sie professionelle Hilfe bei Wunden, die groß sind oder schlecht heilen.
4. Positive und negative Faktoren bei der Wundheilung
Es gibt einige Faktoren, die die Wundheilung positiv als auch negativ beeinflussen können. Zu den positiven Faktoren zählen:
-Sauerstoff
-Vitamine
-Wärme
-Zink
Zu den negativen Faktoren zählen:
-Sauerstoffmangel
-Kälte
-Grunderkrankungen (Diabetes mellitus und weitere)
-Zinkmangel
Sorgen Sie für eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, denn sie unterstützt die Wundheilung positiv.
Mehr Infos und Hilfe bei Wunden erhalten Sie in der Wundambulanz.