Ulcus cruris, auch offenes Bein genannt, ist ein tiefes Geschwür im Unterschenkelbereich. Besonders betroffen sind ältere Menschen jenseits der Siebzig. Doch es kann auch junge Personen treffen. Offene Wunden zu behandeln ist in jedem Alter wichtig, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Erfahrene Wundmanager können Patienten auf dem Weg der Genesung begleiten.

Ursachen und Entstehung von Ulcus cruris

Ulcus cruris entsteht in 80 Prozent der Fälle aufgrund einer chronischen Venenschwäche (Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)). Laut der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie sind etwa drei Prozent der Bevölkerung von einer solchen Venenschwäche betroffen. Erste Symptome einer Venenschwäche sind „schwere Beine“, Krampfadern, Schwellungen, Verhärtung an Haut und Unterhautfettgewebe sowie braune Flecken am Knöchel.

Als Ursache für chronische Venenschwäche gelten Störungen der Venenklappen, seltenerer können Thrombosen verantwortlich sein. Beinvenen transportieren Blut aus den Beinen zurück zum Herzen. Eine Venenschwäche erschwert dies. Staut sich das Blut in den Extremitäten werden die Blutgefäße geschädigt. Dann gelangen Nährstoffe und Sauerstoff nicht mehr in genügendem Maße ins Gewebe und Stoffwechselabbauprodukte werden nicht ausreichend abtransportiert. Das Gewebe leidet unter der Mangelversorgung, bis irgendwann die Haut am Innenknöchel oder Schienbein nachgibt und eine oft stark nässende Wunde entsteht. Mediziner nennen diese Form Ulcus cruris venosum.

Seltener (10 Prozent) ist ein Ulcus cruris auf eine arterielle Durchblutungsstörung (periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)) zurückzuführen. Dann stellen sich die Symptome einer sich anbahnenden offenen Wunde anders dar. Die mangelernährte Haut verblasst, trocknet aus, wird kahl und wirkt dünn. Die Gefäßverengungen rufen bei Bewegung und später auch im Ruhezustand Schmerzen im Fuß-Waden-Bereich hervor. Offene Stellen entwickeln sich bevorzugt am Mittelfußknochen, den Zehen und Nägeln. Mediziner nennen die Erkrankung Ulcus cruris arteriosum. Sie gilt als gravierend und kann sogar zur Amputation der betroffenen Extremitäten führen.

Die übrigen 10 Prozent der Patienten haben Stoffwechselstörungen, rheumatische Erkrankungen, Tumore oder Infektionen, die zu einer offenen Wunde führen. Zudem stören Diabetes und
Herzschwäche die Wundheilung.

Therapie bei Ulcus cruris

Die Behandlung eines Ulcus cruris setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Zum einen gilt es die in der Regel vorhandene Venenschwäche mit Kompressionstherapie und Bewegung zu behandeln, um den Abfluss des Blutes anzuregen. Reicht dies nicht, kann eine intermittierende pneumatische Kompression oder Lymphdrainage sowie die Entfernung oder Verödung einiger Venen notwendig werden.
Liegt der Grund für Ulcus cruris nicht in einer Venenschwäche, muss meist eine andere Therapie eingeschlagen werden. Begleitend wird mit Medikamenten behandelt, um Schmerzen und eine eventuelle Thromboseneigung unter Kontrolle zu bringen.

Ein großer Teil der Therapie entfällt auf die Wundbehandlung. Offene Wunden müssen unbedingt fachgerecht und regelmäßig versorgt werden, um ein Ausbreiten auf das umliegende Gewebe zu verhindern und die Heilung anzutreiben. Behandlungsversuche in Eigenregie können die Wunde verschlimmern und zur Narbenbildung beitragen. Ein erfahrener Wundmanager weiß, wie ein Ulcus cruris gereinigt und versorgt werden muss. Wundmanager arbeiten Seite an Seite mit Ärzten in spezialisierten Wundzentren wie dem Wundkompetenzzentrum in Wien.

In der Wundambulanz ist das Personal gezielt darauf trainiert, offene Wunden zu behandeln, Schmerzen zu lindern und Patienten ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. Wenn Sie einen Termin zur Wundbehandlung in Wien vereinbaren möchten oder Fragen dazu haben, kontaktieren Sie uns per Telefon, E-Mail oder
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